Moroso präsentiert „Secret Cubic Shelves“, einen Entwurf des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson.
Das Regalsystem entstand im Zuge einer jahrzehntelangen Auseinandersetzung des Künstlers mit Geometrie und basiert auf einem stapelbaren rhombenförmigen Modul, das seit 2015 abgewandelt in seinen Entwürfen zu finden ist – etwa in Kunstwerken wie Less ego wall, ausgestellt 2015 im Moderna Museet in Stockholm, der Glasinstallation La congiuntura del tempo (Tempo junction) für die Fondazione Agnelli (2017), oder der Skulptur How to build a sphere out of cubes (2018) für die Texas A&M University. Eine reduzierte Spielart des rhombenförmigen Moduls findet sich auch in Green light – An artistic workshop, einem Projekt Eliassons, das anlässlich der 57. Biennale von Venedig 2017, Viva Arte Viva, entstand.
Das Modul, erfunden von Einar Thorsteinn (1942–2015), wurde – neben zahlreichen weiteren geometrischen Studien – von Thorsteinn und Eliasson in dessen Berliner Studio weiterentwickelt und greift auf Untersuchungen von R. Buckminster Fuller zurück. Das Modul entsteht durch Drehen zweier identischer Würfel entlang einer diagonalen Achse, bis die Kanten beider Figuren nach dem goldenen Schnitt geteilt werden. Verbindet man die Schnittpunkte mit Linien (und entfernt den gesamten Rest) entsteht ein Polyeder mit zwölf dreieckigen Seiten.
Eliasson interessiert sich seit Langem für lückenlos stapelbare Polyeder, die sich ins Unendliche fortsetzen lassen, als Alternative zu herkömmlichen Bauformen. Sein sogenannter Quasi Brick kam beispielsweise beim Bau der kaleidoskopartigen Fassaden des Konzert- und Konferenzentrums Harpa in Reykjavík zum Einsatz, das in Zusammenarbeit mit Henning Larsen Architects realisiert und 2011 fertiggestellt wurde.
„Ich freue mich, Secret Cubic Shelves einem größeren Publikum vorzustellen. Was diese Module so besonders macht, ist, dass sie eine ‚verschwundene‘ Form und gewissermaßen eine verborgene Geometrie nachzeichnen, die sich nicht auf den ersten Blick erfassen lässt. In ihrer filigranen Struktur stecken die Spuren vergangener Debatten, zugleich bietet sie Raum für eine noch ungeschriebene Zukunft.“ – Olafur Eliasson
2017 ursprünglich als Prototyp aus Multiplex und Stahl realisiert, wurde die Neuauflage des Regals vollständig aus (recyceltem und recycelbarem) Eisen mit ungiftiger Pulverbeschichtung gefertigt. Die robuste langlebige Konstruktion sowie eine kurze Lieferkette ermöglichen es, den Aufwand an Ressourcen, Rohmaterialen und Energie, ebenso wie die Umweltbelastung, zu reduzieren. Das Regalsystem wurde in technischer Partnerschaft mit Fantin realisiert.